Reportage – altes Handwerk – Rixdorfer Schmiede

Reportage – altes Handwerk – Rixdorfer Schmiede

In den vergangenen Tagen war ich viel unterwegs und führte zahlreiche bereichernde Gespräche mit Menschen, die ihre Leidenschaft leben. Es bedurfte nicht einmal expliziter Worte, um zu erkennen, dass diese Personen ihren Traum verwirklichen. Anhand ihrer Art, ihrer Ausdrucksweise und der Begeisterung in ihren Schilderungen wurde mir deutlich, wie glücklich und erfüllt sie mit ihrer Tätigkeit sind.

Heute möchte ich euch eine dieser inspirierenden Persönlichkeiten vorstellen.

Martin ist Schmied in der Rixdorfer Schmiede in Neukölln. Ich hatte das Privileg, ihn am Tag des offenen Denkmals zu besuchen und ihn bei seiner Arbeit als Schmied zu fotografieren.

Etwa zwei Stunden verbrachte ich in der bereits 400 Jahre alten Schmiede. Die Zeit verging wie im Flug. Ich genoss es einfach, Martin beim Erhitzen, Hämmern, Ziehen und Biegen zu beobachten. Die begleitenden Erklärungen und Anekdoten aus längst vergangenen Tagen verfolgten auch die anderen Besucher gespannt. Er hat uns auf faszinierende Weise unterhalten.

Diese Erfahrung hat bei mir einen derartigen Eindruck hinterlassen, dass ich restlos begeistert war und mir sagte: „Da draußen muss es doch noch zahlreiche weitere Experten geben. Menschen aus den traditionellen Handwerksberufen, die ihrer Arbeit mit Leidenschaft nachgehen.“

Daher habe ich mich dazu entschieden, ein weiteres Langzeit-Fotoprojekt zum Thema Handwerk zu initiieren.

Und deshalb bitte ich dich als interessierten Leser um deine Unterstützung.

Kennst du möglicherweise in deiner Nachbarschaft alte Handwerksbetriebe?

Teile mir gerne deine Vorschläge, Ideen oder Anregungen mit. Ich bin gespannt darauf, welche faszinierenden Menschen mir auf meinem Weg begegnen und welche Geschichten ich kennenlernen darf.

Reportage – Necromorph | letzte Bandprobe vor dem Konzert

Reportage – Necromorph | letzte Bandprobe vor dem Konzert

Hey Leute!
Beim letzten Mal hatte ich ja die Neuigkeiten von dem Langzeitprojekt mit Necromorph bekannt gegeben.
Heute möchte ich euch gerne mehr über das Projekt erzählen.
Wie wir am 28.12.2021 bereits besprochen hatten, darf ich Necromorph  nun auf ein Konzert begleiten. Vorab nutzten die Member von Necromorph nochmal die Chance zu einer letzten Bandprobe vor dem Konzert. Natürlich hat man dort dann auch die Möglichkeit gehabt sich etwas besser kennenzulernen. Hier seht ihr nun die dort entstandenen Fotos.
Reportage – Zabaleen | die Müllsammler von Kairo

Reportage – Zabaleen | die Müllsammler von Kairo

Ein Großteil des Abfalls in Kairo wird traditionell von den Zabaleen, den Müllsammlern aufgesammelt. In der zirka 20 Millionen Einwohner zählenden ägyptischen Hauptstadt Kairo fallen unvorstellbare Mengen an Müll an, bis zu 10.000 Tonnen sind es täglich.

 

Dies ändert sich jedoch zunehmend. Die Regierung plant, die Müllentsorgung großflächig besser zu organisieren und sie vollständig in die Hände privater Entsorgungsunternehmen zu legen.

 

Das Ende der Müllsammler

Für die Zabaleen ist dies ein Drama, denn sie leben vom Abfall. In den Außenbezirken am Rande der Stadt sortieren sie täglich tonnenweise Müll, den sie dann wiederverwerten. Frauen und Mädchen suchen die weggeworfenen Lebensmittel aus dem Müll, um damit die Tiere zu füttern. Die Männer und Jungen trennen alle restlichen Stoffe fein säuberlich voneinander und verkaufen sie wieder. Durch ihre Arbeit recyceln die Zabaleen fast 85% des anfallenden Mülls in Kairo – der weltweite Durchschnitt liegt bei 32%.

Natürlich dominieren Abfallhaufen, Blechhütten, Fäulnisgestank und Fliegenschwärme das Bild in ihren informellen Siedlungen, die die Regierung als Schandflecke empfindet. Es gibt keine Wasser- oder Stromversorgung hier in den Müllsammler-Vierteln, der verwesende Müll lässt schädliche Stoffe ins Grundwasser sickern, das wiederum den Einwohnern als Trinkwasser dient.

 

Harte Arbeit

Das Leben in den Siedlungen ist hart. Die etwa 60.000 Männer, Frauen und Kinder, die hier leben sind gezeichnet von den schlechten Lebensbedingungen, dennoch haben sie sich eine eigene Existenz aufgebaut. Mangelnde Hygiene lässt Krankheiten entstehen. Gestorben wird hier früh, die durchschnittliche Lebenserwartung der Zabaleen liegt bei 50 Jahren.

Tag für Tag ziehen die Müllsammler Kairos von Haustüre zu Haustüre und laden ihren Müll auf Eselskarren oder Pick-Up-Ladeflächen. Zurück im Müllsammlerviertel wird die Ausbeute per Hand sortiert und dann fein säuberlich getrennt an Händler verkauft, die das Material dem Recycling-Kreislauf zuführen.

Allerdings ist diese Tätigkeit seit 2003 illegal. Die Einwohner Kairos sollen jetzt ihren Abfall in weit entfernte Müllcontainer bringen, wo ihn dann große Müllfahrzeuge abholen. Sortiert wird nichts mehr. Die Laster kippen den Abfall auf große Müllhalden und haben damit ihren Auftrag erledigt.

Quelle: www.59plus.de