James Allen Nachtwey

fotograf

Einleitung

"Könnten wir alle das miterleben, nur ein Mal, würden wir verstehen, dass nichts rechtfertigt, einem Menschen so etwas anzutun, geschweige denn Tausenden."

— James Allen Nachtwey

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Leben vor der Fotografie und Bildung

  • geboren am 14. März 1948 in Syracuse, N.Y.
  • hat älteren und jüngeren Bruder
  • aufgewachsen in Massachusetts
  • Studium der Politikwissenschaft und Kunstgeschichte am Dartmouth College, Abschluss 1970
  • während des Studiums: Bilder aus Vietnamkrieg und amerikanischen Bürgerrechtsbewegung motivierten ihn Fotograf zu werden

Karrierebeginn

Bewährungsprobe

  • arbeitete an Bord von Schiffen der Handelsmarine – um Durchhaltevermögen in einer Männerdomäne zu testen
  • während er sich das Fotografieren selbst beibrachte, war er  Kamera Lehrling in der Nachrichtenredaktion NBC und LKW Fahrer
  • später folgten kleine Jobs in Bosten für „TIME-Magazine“ – arbeitete 4 Jahre in New-Mexiko an lokalen Themen

 

Einstieg zum Reportagefotografen

  • 1976 – Start als Fotograf beim Albuquerque Journal
  • 1980 – Umzug nach New York (Karriere als freiberuflicher Zeitschriftenfotograf)
  • 1981 – erster Auslandsauftrag – über die Unruhen in Nordirland während des Hungerstreiks der IRA (Seitdem widmet er sich der Dokumentation von Kriegen, Konflikten und kritischen sozialen Themen)

Durchbruch und Arbeit

  • späte 1980er Jahre: Durchbruch mit Dokumentation von Konflikten in El Salvador und Nicaragua,
  • ausserdem arbeite er in Guatemala, dem Libanon, dem Westjordanland und dem Gazastreifen, Israel, Indonesien, Thailand, Indien, Sri Lanka, Afghanistan, den Philippinen, Südkorea, Somalia, Sudan, Ruanda, Südafrika, Russland, Bosnien, Tschetschenien, Kosovo, Rumänien, Brasilien und den Vereinigten Staaten an umfangreichen fotografischen Essays gearbeitet
  • seit 1984 – Vertragsfotograf des TIME-Magazine
  • 1980 bis 1985 – Arbeit für Black Star
  • 1986 bis 2001 – Mitglied der Agentur Magnum
  • September 2001 – Gründungsmitglied der VII Photo Agency
  • 2001 – 2011 Mitglied der VII Photo Agency

Fotostil

Schwarz-Weiß

  • nutzt oft Schwarz-Weiß-Fotografie, um die Dramatik und Intensität seiner Bilder zu verstärken

Nähe zum Geschehen

  • seine Bilder sind oft aus nächster Nähe aufgenommen, was dem Betrachter das Gefühl gibt, mitten im Geschehen zu sein.

Emotionale Intensität

  • er fängt starke Emotionen und menschliches Leid ein. Seine Fotos zeigen oft die grausamen Realitäten von Krieg und Konflikt

Komposition und Licht

  • er verwendet gezielt Licht und Schatten, um dramatische Effekte zu erzielen und die Aufmerksamkeit auf wesentliche Elemente im Bild zu lenken.

Dokumentarischer Ansatz

  • seine Arbeiten haben einen klar dokumentarischen Charakter
  • er verzichtet auf inszenierte Szenen und zeigt die Realität unverfälscht

Ethik und Empathie

  • trotz der Härte seiner Themen gelingt es ihm, die Würde und Menschlichkeit seiner Motive zu bewahren

    Seine Bilder sind kraftvolle Dokumente menschlicher Tragödien und stellen oft unbequeme Fragen an den Betrachter.

    Eigenschaften und Merkmale

    • Arbeitsweise: „pushing the limits“
    • Antrieb: „Ich werde mit meinen Bildern Menschen überzeugen!“
    • redet nicht selbstständig über die Situationen in Kriegsgebieten (selbst auf Nachfrage, hat er immer erst seine Bilder entwickelt und begutachtet)
    • stets bedächtiger Tonfall
    • sparsame Bewegungen
    • nie hektisch – immer ruhig und bedacht

     

    • entspannt
    • fröhlich
    • romantisch
    • Haare gescheitelt
    • Jeans mit Bügelfalte
    • Hemd makellos sauber

    Besondere Berichterstattungen

      • Bürgerkrieg in El Salvador (1980er Jahre): Nachtwey dokumentierte die brutalen Auseinandersetzungen und das menschliche Leid während des Bürgerkriegs, was ihm internationale Anerkennung einbrachte.
      • Hungersnot in Somalia (1992): Er erfasste die verheerenden Auswirkungen der Hungersnot, die durch Bürgerkrieg und Dürre verursacht wurde. Seine Bilder halfen, die Aufmerksamkeit der Welt auf die Krise zu lenken.
      • Genozid in Ruanda (1994): Nachtweys Fotos des Völkermords in Ruanda zeigten die Grausamkeiten und das Ausmaß der ethnischen Gewalt, die Hunderttausende das Leben kostete.
      • Krieg in Bosnien (1990er Jahre): Er dokumentierte die Belagerung von Sarajevo und die ethnischen Säuberungen, die den Balkankrieg prägten.
      • Angriffe vom 11. September 2001: Nachtwey war einer der ersten Fotografen vor Ort nach den Terroranschlägen in New York City und hielt die Zerstörung und den Schock der Ereignisse fest.
      • Irakkrieg (2003 und folgende Jahre): Er begleitete Truppen und dokumentierte die Gewalt und das Chaos, das durch die Invasion und die folgenden Jahre des Konflikts verursacht wurde.
      • HIV/AIDS in Afrika (2000er Jahre): Nachtweys Bilder zeigten das menschliche Gesicht der AIDS-Epidemie in Afrika und die Auswirkungen der Krankheit auf Familien und Gemeinschaften.
      • Konflikt in Afghanistan (2001 und folgende Jahre): Er dokumentierte sowohl den Sturz der Taliban als auch die andauernden Kämpfe und deren Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung.

    aktuell - 2024 Berichterstattung in der Ukraine

    Ausstellungen und Sammlungen

    • seine Fotografien in permanenten Sammlungen renommierter Museen weltweit zum Beispiel XXXXXXXXXXX
    • Einzelausstellungen u.a. in New York, Paris, Rom, Madrid, Amsterdam
    • 1983 – Robert Capa Gold Medal from the Overseas Press Club
    • 1984 – Robert Capa Gold Medal from the Overseas Press Club
    • 1986 – Robert Capa Gold Medal from the Overseas Press Club
    • 1993 – World Press Photo of the Year
    • 1994 – Robert Capa Gold Medal from the Overseas Press Club
    • 1995 – World Press Photo of the Year
    • 1998 – Robert Capa Gold Medal from the Overseas Press Club
    • 1999 – Honorary Fellowship of The Royal Photographic Society
    • 2001 – Academy Award nomination for best documentary film for War Photographer, directed by Christain Frei
    • 2003 – Dan Davis Prize from the Dan David Foundation and Tel Aviv University. An award of US $1 million for the „Present – Print & electronic media“ theme, shared withFrederick Wiseman
    • 2006 – 12th Annual Heinz Award in Arts and Humanities from The Heinz Family Foundation, including a prize of US $250,000
    • 2007 – One of three winners of the 2007 TED Prize
    • 2012 – Dresden Peace Prize
    • 2016 – Princess of Asturias Award for Communication and Humanities
    • 2017 – Induction into the International Photography Hall of Fame and Museum
    • 2019 – Golden Plate Award of the American Acedemy of Achievment

    zur Debatte

    "Das Schlimmste ist das Gefühl, dass ich als Fotograf von der Tragödie eines anderen profitiere. Dieser Gedanke quält mich. [...] Der einzige Weg, wie ich meine Rolle rechtfertigen kann, ist der Respekt vor der Notlage des anderen. Indem ich das tue, werde ich von dem anderen akzeptiert. Und in diesem Maße kann ich auch mich selbst akzeptieren."

    — James Allen Nachtwey